Insektenfreundliches Gärtnern

Bienen, Käfer, Schmetterlinge und viele weitere Arten sind für das Ökosystem unerlässliche Faktoren, die es zu schützen gilt. Während einige die Nutzpflanzen bestäuben, dienen andere Krabbeltiere als Nahrung für beispielsweise Vögel und Igel.

Dichte Bebauung in Städten, der Trend der „Steinfläche“ im Vorgarten und der vermehrte Einsatz von Pestiziden haben dazu geführt, dass es den Insekten in Deutschland immer mehr an Lebensgrundlage fehlt.

Die gute Nachricht ist, dass jeder etwas gegen das dramatisch ansteigende Insektensterben tun kann. Ganz nach dem Motto „Hilfe für die kleinen Helfer“ können Sie Ihren Garten oder Balkon so anlegen, dass sich die Insekten bei Ihnen wohlfühlen.

Lassen Sie es blühen!

Reichhaltige Nahrung in Form von Blumen und Blüten, die bestenfalls die gesamten warmen Monate über blühen, ist ein nettes Geschenk für Wildbienen und Co. Schauen Sie sich in Ihrem Garten um und überlegen, wo Sie eine Wildblumenwiese anlegen oder ein paar Ecken des Rasens wild wachsen lassen können. Ein Rasen ist zwar besser als eine reine Steinfläche, aber auch darin kann kaum eine Insektenart überleben. Also lassen Sie es blühen! Achten Sie beim Blumen- und Staudenkauf darauf, dass sich die Blühphasen der einzelnen Pflanzen über die gesamte Saison gut verteilen und ergänzen. Dabei gilt auch, dass heimische Blumen von den Insekten hierzulande bevorzugt werden. Kräuter wie Oregano, Lavendel, Thymian, Minze und Schnittlauch haben zeitweise essbare Blüten, von denen Sie und die Insekten profitieren. Genauso verhält es sich auch mit Obstbäumen. Wer auf Zierhölzer verzichtet und stattdessen zum Beispiel Kirsch- oder Apfelbäume pflanzt, tut sich selbst und der Umwelt etwas Gutes.

Ein Unterschlupf für die Kleinsten

Ob als Rückzugsort, Brutstätte oder Winterquartier, Insekten benötigen eine Unterkunft. Heutzutage gibt es Bienenhäuser in allen Formen und Größen ganz einfach bei unseren Stützpunkthändlern zu erwerben. So kann auch auf der kleinsten Fläche ein Unterschlupf gestellt werden. Wer ein Bienenhaus selber bauen möchte, sollte sich vorher bestens informieren, da schlecht verarbeitete Materialien den Insekten mehr schaden als helfen. Auch kleinste Teiche oder Tränken können den Vögeln wie auch Insekten als Wasserquelle dienen.

Bienen, Käfer, Schmetterlinge und viele weitere Arten sind unerlässliche Helfer, die es zu schützen gilt.
© schwoaze - pixabay
Bienen, Käfer, Schmetterlinge und viele weitere Arten sind unerlässliche Helfer, die es zu schützen gilt. - © schwoaze - pixabay

Die 10 besten Tipps für insektenfreundliches Gärtnern:

  1. Setzen sie pollen- und nektarreiche Pflanzen ein – zum Beispiel Natternkopf, Akelei, Mädesüß, Wiesensalbei oder Seifenkraut.
  2. Trugschluss Blütenpracht: Nur, weil knallig-farbige Blüten Insekten anlocken, heißt das nicht, dass diese auch viel Nahrung bieten. Lassen Sie sich in einem Gartencenter beraten oder achten Sie auf entsprechende Hinweise an den Pflanzenetiketten.
  3. Die gesamte Saison berücksichtigen: Vor allem im Fall von Wildblumenbeeten sollten Sie darauf achten, dass es dort immer blühende Pflanzen gibt – eben nicht NUR im Frühling oder NUR im Herbst. Die Blütezeiten sollten einander ablösen.
  4. Achtung beim Mähen! Sollten Sie stolzer Besitzer eines Mähroboters sein, berücksichtigen Sie den Lebensraum von verschiedenen Gartenbewohnern.
  5. Obstbäume statt Zierhölzer: Während Zierhölzer lediglich schön anzusehen sind, haben Obstbäume eine doppelte Funktion. Sie sind nicht nur dekorativ, sondern bieten Insekten und Vögeln auch ausreichend Nahrung.
  6. Sollten Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie über den Winter bis ins späte Frühjahr einen Laubhaufen liegen. Dies bietet für Larven und Insekten einen guten Unterschlupf.
  7. Denken Sie daran, Wasser anzubieten. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Teich, eine Tränke oder nur einen kleinen Wasserbehälter handelt.
  8. Mischen Sie den Boden für Ihr Wildblumenbeet ganz einfach selber aus je einem Drittel Lehm, Kompost und Sand.
  9. Vermeiden Sie den Befall von Schadinsekten wie Florfliegen oder Schlupfwespen oder sogar Schnecken durch möglichst natürliche Mittel und der manuellen Entfernung von befallenen Pflanzenteilen.
  10. Lassen Sie sich überraschen! Der größte Wunsch vieler Gartenbesitzer ist ein makelloses Erscheinungsbild. Sollten Sie sich für insektenfreundliches Gärtnern durch die Anlage eines Wildblumenbeetes oder eines entsprechenden Rasenstücks entscheiden, gibt es dafür bereits vorgefertigte Samenmischungen. Welches Ergebnis sie genau erhalten, lässt sich nie so ganz vorhersehen. Lassen Sie sich also von der bunten Blütenpracht überraschen.

* Preis bei Abholung in Borken, inkl. MwSt., Versandkosten bei Lieferung werden individuell ermittelt.