Stein und Schotter verändern die Gartenlandschaft!

In vielen Vorgärten ist zwischenzeitlich die Steinzeit angebrochen – Für eine derartige Gartengestaltung gibt es naturgemäß Vor- und Nachteile

Stein- und Schottergärten erfreuen sich bereits seit längerer Zeit wachsender Beliebtheit. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Während so mancher aus reinen Zeitgründen einen pflegeleichten Vorgarten bevorzugt, fehlt anderen hingegen einfach nur die Lust zur Gartenarbeit. Wieder anderen gefällt schlichtweg der spröde Charme dieser Art von Gartengestaltung. Städteplaner und Naturschützer sehen diese Entwicklung mit kaltem Grausen und wehren sich massiv gegen solche Vorgärten. Sie kämpfen vielmehr für den Erhalt der notwendigen Lebensräume von Insekten und Vögeln.

Man muss man sich diesbezüglich aber nicht zwingend zwischen reinen Stein- und Schotterflächen einerseits und ausgewählter Bepflanzung in lockerem und nährreichem Mutterboden andererseits entscheiden. Auch unterschiedlichste Mischformen sind möglich und geben daher allen Gartennutzern die Chance auf eine ganz individuelle Gartengestaltung.

Eine ausgewogene Kombination dieser unterschiedlichen Gestaltungsformen bietet hier vollkommen neue Möglichkeiten!!

Ein Schottergarten ohne jegliche Bepflanzung hat keinerlei ökologischen Nutzen!
© Manfred Richter - pixabay
Ein Schottergarten ohne jegliche Bepflanzung hat keinerlei ökologischen Nutzen! -  © Manfred Richter - pixabay

Stein- und Schottergärten unterscheiden sich in ihrer Feinheit. In Steingärten gibt es durchaus Höhenunterschiede und auch unterschiedlichste Steingrößen, durch die ein abwechslungsreicheres Bild geschaffen werden kann. Schottergärten hingegen sind eher fein und ebenerdig gehalten und legen den Fokus betont auf einzelne Pflanzen- oder Kunstelemente, die im Vordergrund stehen sollen.

Eine ähnliche Wirkung erreicht man aber auch mit Kies, der schon allein durch seine unterschiedliche Farbgebung für eine interessante Auflockerung sorgen kann. Gleichzeitig könnten auf diese Weise auch gute Wuchsbedingungen für diverse Pflanzenarten geschaffen werden.

Es gibt allerdings auch Kiesgärten, die sich lediglich durch eine schlichte mit Mulchfolie und Kies bedeckte Fläche auszeichnen und beinahe komplett ohne Pflanzen angelegt sind. Erstere werden umgangssprachlich als „echte“ Kiesgärten bezeichnet. Hier fühlen sich insbesondere Pflanzen wohl, für die Trockenheit und Hitze keine Rolle spielen und die kaum Nährstoffe aus dem Boden benötigen. Die Süd- oder Südwestseite eines Hauses eignen sich am besten für einen derartigen Kiesgarten.

Ein Schottergarten ohne jegliche Bepflanzung hat keinerlei ökologischen Nutzen! Über optische Vorlieben lässt sich allerdings ja bekannterweise immer streiten. Reine Kies- oder Schottergärten sind natürlich deutlich pflegeleichter als bepflanzte Gärten: Das Gießen, Unkraut jäten und andere Arten der Gartenarbeit entfallen hier ja beinahe komplett. Dennoch sollte jeder für sich persönlich abwägen, ob ein Garten praktisch ohne jede optische Ausstrahlung auch unter Berücksichtigung des ersparten Pflegeaufwands die deutlichen Nachteile für die Umwelt aufwiegen kann. Besonders kleine Grünflächen und Vorgärten haben nämlich eine nicht nur unbedeutende Relevanz für die Artenvielfalt verschiedener Tiere und Insekten sowie für das Klima in der Stadt im Allgemeinen. Sie dienen sogar als ganz wichtige Nährböden für unterschiedlichste Pflanzenarten, Insekten und Vögel, die auf der Suche nach Nahrung und Nistplätzen sind. Darüber hinaus liefern Grünflächen stets saubere und frische Luft. Dies alles sind ganz wichtige Faktoren, die unbedingt vor der Anlage eines reinen Schottergartens bedacht werden sollten.

 

Tipps für die Bepflanzung eines Kiesgartens

Auch für die Nutzung von Kies, kleinen Steinen und Splitt als Untergrund gibt es allerdings einige Vorteile. So kann beispielsweise dieses Material optimal dazu genutzt werden, um Pflanzen aus der Gebirgsflora oder trockenheitsverträglichen Pflanzen einen guten Standort zu bieten.

Um einen Kiesgarten anzulegen, sollten Sie zunächst auf der zu nutzenden Fläche den Boden um etwa 25 bis 30 Zentimeter abtragen. Mischen Sie dann den abgetragenen Mutterboden zu etwa gleichen Teilen mit dem neuen Material. Hierfür eignen sich insbesondere grober Schotter oder Steine mit einem ungefähren Durchmesser von 16 bis 32 Millimetern. Füllen Sie anschließend das Gemisch ungefähr 20 Zentimeter hoch ein und legen darauf ein Kunststoff-Vlies aus. Das Vlies hemmt das Unkrautwachstum und verhindert zudem, dass Kies oder Splitt in den Untergrund absinkt.

Es gibt eine große Auswahl an Pflanzen, die sich gut für einen Kiesgarten eignen
© der diakon - pixabay
Es gibt eine große Auswahl an Pflanzen, die sich gut für einen Kiesgarten eignen - © der diakon - pixabay

Auf dieser Fläche können Sie dann Ihre Pflanzen verteilen und das Vlies an den für die Pflanzung vorgesehenen Stellen einfach kreuzförmig einschneiden. Danach können Sie dann eine Schicht von rund fünf Zentimetern Kies oder Schotter ebenmäßig auffüllen.

Es gibt eine riesige Auswahl an Pflanzen, die sich sehr gut für einen Kiesgarten eignen: Ob Stauden, Einjahrespflanzen, Halbsträucher oder Zwiebel- und Knollenpflanzen. – Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Als Krautpflanzen mit bodennahen Knospen eignen sich Distel- und Sukkulenten-Arten sehr gut. Stauden mit unterschiedlichen Blühzeiten sorgen dafür, dass Sie auch über das ganze Jahr verteilt wunderschöne Farbtupfer entdecken können. Hier bieten sich zum Beispiel Glockenblumen, Pfingstnelken sowie im Herbst verschiedene Astern an. Auch mediterrane Kräuter sind sehr dekorativ und können sogar für den eigenen Verbrauch gezogen werden. Lavendel, Thymian, Gewürz-Salbei und Rosmarin sind sehr robust und eignen sich daher sehr gut für ein Kiesbeet.

Damit Sie sich gute verwurzeln und heranwachsen können, sollten Sie die eingesetzten Pflanzen im ersten Jahr noch regelmäßig gießen. Da Präriepflanzen und -stauden häufig von Natur aus echte Überlebenskünstler sind, ist eine zusätzliche Düngung meistens nicht erforderlich. Schon nach einem Jahr ist der Pflegeaufwand dann deutlich geringer. Dann ist Gießen nur noch sehr selten notwendig.

Fazit: Auch wenn vielseitige, bunte und lebendige Vorgärten nicht nur für die Natur und Umwelt Vorteile große haben, sind aber auch Beete mit Steinen, Schotter oder Kies nicht gänzlich zu verteufeln. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, Ihren Vorgarten oder Ihr Beet mit Kies so anzulegen und zu gestalten, dass zum einen eine moderne Einflussnahme jederzeit deutlich erkennbar ist und vor allem aber zum anderen die Natur nicht über Gebühr belastet wird. Und das alles ist auch auf Dauer gesehen mit relativ geringem Arbeitsaufwand möglich. Mit ein wenig Kreativität gestalten Sie sich zum Beispiel ein wunderschön bepflanztes Kiesbeet, das nicht nur dekorativ ist, sondern auch Vögeln und Insekten einen Lebensraum bietet.

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