Ein ungebetener Gast: So vertreiben Sie Maulwürfe

Als einzige Maulwurfsart ist der Europäische Maulwurf in Mitteleuropa heimisch und steht seit 1986 unter Artenschutz. Ähnlich wie Igel und Spitzmäuse ernährt er sich von Schädlingen und zählt zu den sogenannten Insektenfressern. Er hält keinen Winterschlaf und ist sowohl nacht- als auch tagaktiv. Während der kalten Monate hält sich der Maulwurf eher in tieferen Bodenschichten auf, ist allerdings dafür zu wärmeren Jahreszeiten an der Oberfläche umso aktiver.

Auch, wenn der Maulwurf häufig als ungebetener Gast im heimischen Garten gilt, bringt seine Anwesenheit im Garten auch durchaus einen großen Vorteil: Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Schnecken, aber auch von Maikäfern und Wiesenschnaken. Ein ausgewachsener Maulwurf kann täglich um die 20 Erdhügel produzieren. Besonders ärgerlich sind diese Hügel in einer gepflegten Rasenfläche. Man hegt und pflegt seinen Rollrasen und über Nacht stören Erdhügel den gewohnten Anblick einer ebenen und grünen Fläche. Viele Gartenbesitzer suchen deshalb nach schonenden Möglichkeiten, Maulwürfe aus Ihrem Garten fernzuhalten.

Maulwurf oder Wühlmaus?

Durch die Grabtätigkeiten des Maulwurfes können allerdings nicht nur unschöne Hügel aufgeworfen, auch Pflanzenwurzeln können beschädigt werden. Dennoch gilt der Maulwurf nicht als Pflanzenschädling, da er sich ausschließlich von Insekten ernährt. Außerdem gilt Verwechslungsgefahr: Häufig wird ein Bau ausschließlich einem Maulwurf zugeschrieben obwohl eine Wühlmaus ähnliche Hügel auf dem Rasen hinterlässt. Unterscheiden lassen sich die Erdhügel durch die Größe. Maulwurfshügel sind oft höher und es lassen sich darin keine Wurzeln oder Pflanzenreste finden. Alternativ können Sie ganz einfach einen Test durchführen: Öffnen Sie den Erdhügel an einer Stelle und lassen ihn danach für einen Tag ruhen. Hat das Tier die Öffnung wieder verschlossen, haben Sie es wohl eher mit einer Wühlmaus zu tun.

Der Maulwurf – Ein geschickter Arbeiter unter Tage

Der Maulwurf – Ein geschickter Arbeiter unter Tage
© Ralf Siebeck - pixabay
Der Maulwurf – Ein geschickter Arbeiter unter Tage - © Ralf Siebeck - pixabay

Ausgewachsene Maulwürfe wiegen bis zu 120 Gramm. Sie bewegen beim Ausheben der Gänge oft das 20-fache ihres Körpergewichts. Zudem sind die kleinen Kraftpakete entgegen der bildlichen Darstellung in Comics und Bilderbüchern maximal 12 bis 15 Zentimeter groß. Sie haben einen kompakten, aber kräftigen Körper und große, schaufelähnliche Vorderfüße. Mit nach außen gerichteten Vorderpfoten schaufeln sich Maulwürfe ihre Gänge frei, während sich ihr Körper dabei rotierend vorwärtsbewegt. Die dadurch aufgelockerte Erde schieben sie rückwärts aus den Gängen an die Erdoberfläche. So entstehen die unschönen Maulwurfshügel im Garten.

Schonende Methoden für die Vertreibung von Maulwürfen

Nicht jeder freut sich über einen Maulwurf als Untermieter im eigenen Garten, denn seine Erdhügel können den gesamten Rasen verunstalten. Der Fang mit Lebendfallen ist in Deutschland strengstens verboten. Der Einsatz von Kunststoffeimern kann dazu führen, dass der Fang tödlich für den Maulwurf endet, da ein Tier in der Falle häufig zu spät auffällt und es dadurch an Stress oder Nahrungsmangel verendet. Ebenso wirksam, aber deutlich schonender, ist die Vertreibung durch Gerüche oder Schallwellen, da sich ein Maulwurf schnell durch störende Geräusche, Gerüche oder Erschütterungen gestört fühlt.

Einsatz von Gerüchen

Als Geruchspräparate können Sie unterschiedliche Hausmittel verwenden oder aber geruchsintensive Vergrämungsmittel bei einem Stützpunkthändler unseres Verbundes erwerben. Wirksame Hausmittel sind hierbei: saure Milch, Essigessenz, Hundehaare, Alkohol oder Knoblauch. Besonders wirksam ist Alkohol – oft helfen bereits leere Flaschen, die zuvor mit alkoholhaltigen Getränken gefüllt waren. Es gilt: Je höher der Alkoholgehalt, desto wirksamer. Die leeren Flaschen können Sie mit der Öffnung nach unten in die Gänge stecken. Daraufhin verteilt sich der für den Maulwurf starke Geruch im Höhlensystem und dürfte das Tier einen weiten Bogen um Ihren Garten schlagen lassen. Bei allen anderen Substanzen öffnen Sie alle paar Meter den Gang und füllen das gewählte Mittel ein. Erneuern Sie die Geruchsquellen einmal wöchentlich, bis der Maulwurf schließlich keine neuen Hügel mehr aufwirft.

Einsatz von Geräuschen

Auch beim Einsatz von Geräuschen und anderen akustischen Methoden können Sie entweder etwas selber zusammenbasteln oder aber auf Geräte aus dem Fachhandel zurückgreifen. Klassische Hausmittel sind schräg in den Boden eingegrabene Flaschen oder kleine Windräder, die durch Wind und einen kleinen Pfosten aus Metall Schwingungen in den Boden abgeben. Alternativ können im Handel diverse Ultraschallgeräte erworben werden – von dem Geräusch dieser Geräte können sich allerdings auch Menschen gestört fühlen. Häufiges Mähen mit einem Rasenmäher oder der Einsatz eines Mähroboters können außerdem zielführend wirken.

Probieren Sie ein wenig herum und entscheiden für sich selbst welche der beschriebenen Methoden für Ihren Garten am sinnvollsten Ist. Zusätzlich gilt: Wer eine Katze hat, braucht sich, um Maulwürfe ohnehin keine Gedanken zu machen. Oft versuchen die kleinen Tiere sich dann gar nicht in Ihrem Garten niederzulassen, da die Bedrohung eines natürlichen Feindes einfach zu groß ist.

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